In einer Welt, in der chemische Arzneimittel den Markt bestimmen, vergessen wir oft, welch heilende Kraft die Natur in sich trägt. Viele Heilpflanzen werden nicht als solche wahrgenommen, doch ihre Wirkung kann enorm sein. 

20 Heilpflanzen und ihre Wirkung:

Eukalyptus: Ursprünglich kommt der Eukalyptus-Baum aus Australien und wurde schon immer von den Ureinwohnern als Heilmittel benutzt. Man benutzt die Blätter des Baums z.B. für die Mundhygiene und erkennt diese an ihrer länglichen und schmalen Form. Der Baum selbst kann bis zu 60 Meter hoch werden, in unseren Regionen bleibt er jedoch deutlich kleiner mit einer Höhe von 300-500 Zentimeter. Da Eukalyptus so unglaublich schnell wächst, eignet sich die Pflanze eher nicht für das Blumenbeet.Wirkung: Eukalyptus wirkt allgemein schleimlösend, hilft aber auch bei Muskelkrämpfen und Rheuma. Zur heilenden Anwendung kommen hier entweder getrocknete Blätter oder das aus der Pflanze gewonnene etherische Öl.

Traubensilberkerze: Ihre Heimat hat die Traubensilberkerze in Nordamerika. Auch dort waren es die Ureinwohner, die die Wirkungskraft der Pflanze entdeckten. Es handelt sich hier um ein Hahnenfußgewächs, dass auf Wiesen und Feldern zu finden ist. Die Traubensilberkerze erreicht eine maximale Höhe von 2 Metern und die Blüten erinnern stark an Traubenstöcke. Diese Heilpflanze ist eine echte Alternative zu künstlichen Hormonen. Wirkung: Kann bei Problemen in den Wechseljahren helfen, sowie unruhigen Schlaf oder wechselnde Stimmungen ausbalancieren. Die Traubensilberkerze fühlt sich in Beeten, sowohl im Schatten, als auch in der Sonne wohl.

Beinwell: Diese wunderschöne Pflanze blüht zwischen Mai und August und ist zu erkennen an ihren Violetten oder weißen Glocken. Sie kann bis zu einem Meter hoch wachsen, während ihre Blätter ganze 20 Zentimeter lang werden können. Die Blätter können medizinisch verwendet werden, hauptsächlich trägt aber die Wurzel die heilende Wirkung in sich. Die Pflanze wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd und ist somit zum Teil eine gute Alternative zu künstlichen Glukokortikoiden. Sie wird unter anderem bei starken Prellungen oder einer Gelenkverstauchung eingesetzt. Beinwell ist deshalb oft Hauptbestandteil von natürlichen Heilsalben. Die Pflanze mag es feucht und nährstoffreich. Wegen der tiefen Wurzel sollte man die Pflanze nur in sehr hohen Beeten einpflanzen.

Melisse: Beheimatet ist die Melisse vor allem bei den Regionen am Mittelmeer. Sie duftet nach Zitrone und ist als Allheilmittel bekannt. Schon die Römer und Griechen nutzten die Pflanze für allerlei Beschwerden. Auch heute noch werden die luftgetrockneten Blätter auf diverse Weise eingesetzt. Zitronenmelisse gibt es z.B. als Tee oder etherisches Öl. Die Pflanze hilft bei Schlafbeschwerden, sowie körperlicher Unruhe und Angstzuständen. Die Melisse mag es windstill und sonnig. Nährstoffreich sollte der Boden sein und dabei nicht zu trocken. 

Johanniskraut: Auch das Johanniskraut zählt zu den beliebten Heilpflanzen. Bereits vor 200 Jahren entdeckte man die positive Wirkung auf den Gemütszustand. Inzwischen ist das auch wissenschaftlich nachgewiesen. Das Johanniskraut kann also bei mittleren depressiven Phasen eingenommen werden, hilft aber auch bei Stress und seelischer Unruhe. Menschen, die einen psychischen Ausgleich suchen, sollten auf diese Heilpflanze zurückgreifen. Auch ist Johanniskraut ein Hilfsmittel bei der Wundversorgung und ebenso bei leichten Hautreizungen. Man erkennt die Pflanze an ihren gelben Blüten und winzigen Drüsen, in denen das heilende Öl enthalten ist. Im Garten sollte man das Johannisraut im Halbschatten anpflanzen. 

Hopfen: Die sogenannte "Kletterpflanze" kann bis zu acht Meter in die Höhe schießen. daher benötigt man für den Anbau optimal ein Gerüst oder Gelender. Alternativ kann Hopfen aber auch an einem hohen Gartenzaun angepflanzt werden. Man sollte hauptsächlich die weibliche Pflanze anbauen, da sie die heilenden, grünen Fruchtstände enthält. Hopfen ist auch in Bier enthalten und somit auch der Grund, weshalb Bier als heilendes Getränk zählt. Ansonsten ist Hopfen aber auch in Form von Tabletten, Tropfen oder als Tee erhältlich. Wirkung: Hopfen wirkt beruhigend und entspannend. Nervosität und Stress können hiermit bekämpft werden. 

Fenchel: Fenchel ist nicht nur als leckere Knolle bekannt, andere Sorten gehören auch mit ihren heilenden Kräften zu den bekannten Heilpflanzen. Dazu werden die Samen verwendet, die als Gewürz oder etherisches Öl bekannt sind. Zudem gibt es Fencheltee in verschiedenen Kombinationen. Fenchel kann vor allem eines: die Verdauung unterstützen. Die Pflanze löst Magenkrämpfe sanft. Bei einer Erkältung wirkt der Tee außerdem schleimlösend. Möchten Sie von den Heilkräften profitieren, bauen Sie am Besten den Gewürzfenchel an. Fenchel hat aber einige Ansprüche: nämlich viel Sonne und wärme, sowie einen nahrhaften und lockeren Boden. 

Brennnessel: Die komplette Brennnessel steckt voller gesunder Substanzen. Die Wurzel, die Samen, die Blätter und das Kraut sind ein natürliches Heilmittel, das als Kapsel, Tee oder als Tropfen zu finden ist. Während die Samen und Wurzel bei Prostatabeschwerden helfen können, wirken das Kraut und die Blätter der Brennnessel bei Beschwerden mit der Blase. Aber auch Rheuma oder Gliederschmerzen können mit den Kräften dieser Heilpflanze behandelt werden. Brennnesseln gibt es zu Haufe. Vielleicht haben Sie schon welche im Garten. Vorsicht aber bei der Ernte. Wie wir alle wissen, brennen die Haare bei der Berührung.

Baldrian: Im Gegensatz zu vielen anderen Heilpflanzen ist die Wirkung von Baldrian allseits bekannt. Baldrian dient zur Beruhigung und zur Vermeidung von Stress. Durch die entspannende Wirkung wird außerdem ein erholsamer Schlaf gewährleistet. Die Staude ist widerstandsfähig und wird über einen Meter hoch. Zur medizinischen Weiterverarbeitung wird zunächst die Wurzel getrocknet. Tropfen wirken besonders schnell, aber auch Tees und Öle entfalten eine beruhigende Wirkung. Baldrian mag es feucht und wächst oft an Flussufern.

Ringelblume: Bei der Ringelblume handelt es sich um eine Sommerblume. Allein die Blüten werden für medizinische Zwecke verwendet. Kleinere Wunden oder Hautentzündungen können mit Ringelblumenblüten behandelt werden. Auch Sonnenbrände können gelindert werden. Sogar Wunden im Mundraum kann man mit der Ringelblume heilen. Das Extrakt findet sich oft in Salben wieder. Ringelblumen können unbedenklich im Garten angebaut werden. Sie wachsen ohne jeglichen Aufwand und an allen möglichen Stellen. 

Thymian: Während Thymian in der Natur auf Wiesen zu finden ist, haben Sie die Möglichkeit, das Kraut auch auf der Fensterbank in einem Topf anzupflanzen. Thymian wird nicht nur für heilende Zwecke genutzt, sondern auch als Gewürz ist das Kraut bekannt und beliebt. Man erkennt Thymian an den rosa-roten Blüten. Die Pflanze ist oft ein Bestandteil von Hustensäften oder Bronchial-Tees. Das etherische Öl kann aber auch zur Inhalation genutzt werden. Thymian wirkt nämlich besonders gut bei Erkrankungen der Atemwege, löst den Schleim und hilft beim Abhusten. 

Salbei: Leiden Sie neben Husten auch an Halsschmerzen, ist Salbei eine gute Ergänzung. Am besten entfaltet der Salbei seine Wirkung in einem Aufguss. Ohne weiteres Zutun können Sie die getrockneten Blätter als Tee verwenden. Die Pflanze ist bekannt für ihre filzigen und dunkelgrünen Blätter. Bakterien und Viren im Rachenraum werden durch Salbei-Tees effizient bekämpft. Auch Störungen bei der Verdauung können durch einen Tee gelindert werden. Salbei kann wie Johanniskraut relativ weit oben in der Kräuterspirale gepflanzt werden, weil auch diese Pflanze es sonnig und warm mag. 

Lavendel: Die violetten Blüten bekommen wir nur im Sommer zwischen Juni und August zu sehen. Um eine beruhigende Wirkung zu erhalten, trinken Sie einen Lavendeltee oder nehmen Sie ein ausführliches Lavendelbad. Stress und Nervosität gehören dann der Vergangenheit an. Außerdem steigert Lavendel die Konzentrationsfähigkeit. Lavendel benötigt als Pflanze viel Sonne und Wärme. Die Pflanze kann sowohl in einem Blumentopf, als auch an einer Mauer wunderbar wachsen.

Weißdorn: Weißdorn wirkt Wunder bei Menschen mit Herzproblemen oder Herzschwäche. Auch einfache Kreislaufprobleme können mit dieser Heilpflanze gut ausbalanciert werden. Denn Weißdorn senkt den Blutdruck und erhöht gleichzeitig die Blutmenge, die das Herz befördert. Dadurch wird auch der Sauerstoffgehalt im Blut gesteigert. Die Pflanze wirkt nur in entsprechenden Mitteln wie Tabletten oder Tees. Allerdings muss man sagen, dass Weißdorn eine Pflanze ist, die nicht unbedingt in jeden Garten gehört. Die Pflanze befindet sich oft in Naturschutzgebieten und großen Parkanlagen. 

Goldrute: Die Goldrute macht ihrem Namen alle Ehre. Die gelben Blüten ragen hierzulande bis zu einem Meter in die Höhe. In Nordamerika kann die Goldrute sogar bis zu zwei Meter wachsen. In manchen Gärten hat sie sich ohne Vorwarnung bereits angesiedelt. Wenn nicht, dann achten Sie beim Anbau auf einen lehmigen und sandigen Boden. Die Heilpflanze wirkt vor allem im Blasen- und Nierenbereich wunder. Die Goldrute schafft Abhilfe bei Blasenschwäche, Nierenproblemen und anderen Entzündungen im Harnbereich. Verarbeitet wird sie in Tees, Tropfen und Tabletten. 

Passionsblume: Ihr Muster ist einzigartig und malerisch. Eigentlich sind alle Teile der Pflanze verwertbar, darunter auch die Früchte. Das Kraut wird getrocknet und kann als Tee getrunken werden. Die heilenden Bestandteile sind auch oft in Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln zu finden. Die Passionsblume hilft bei Panikattacken und Angstzuständen und erleichtert das Einschlafen. Da die Pflanze aus tropischen Gebieten stammt, würde sie den Winter in unseren Gebieten nicht überleben. Es spricht aber nichts dagegen, sie im Sommer anzupflanzen.

Knoblauch: Einfacher geht es kaum. Die Knoblauchzehe im Frühling in die Erde pflanzen und fertig. 70 Zentimeter hoch kann die Knollenpflanze werden. Knoblauch schmeckt nicht nur wunderbar und ergänzt viele Gerichte, es ist auch noch ein heilendes Wunderwerk der Natur. Bei Erkältungen wirkt Knoblauch lindernd und hilft bei Schnupfen und Husten. Im Alter senkt er den Blutdruck. Zudem können Ablagerungen in den Venen abgebaut werden. Ihr Herz und der Kreislauf werden sich für den regelmäßigen Gebrauch bedanken.

Rosmarin: Bleiben wir in der Küche. Rosmarin ist natürlich ein Gewürz, das vielseitig eingesetzt werden kann. Aber auch die äußere Anwendung wirkt positiv auf den Körper. Rosmarin kann ebenso Muskel- und Gelenkschmerzen lindern. Dazu wird das Extrakt in Salben und Ölen verarbeitet. Außerdem hilf Rosmarin bei der Verdauung. Es ist immer grün und an den nadelförmigen Blättern sehr leicht zu erkennen.

Sonnenhut: Wer sein Immunsystem stärken möchte, sollte zu Sonnenhut greifen. Auch Reizungen in der Blase kann diese Heilpflanze lindern. Ursprünglich stammt der Sonnenhut aus Nordamerika, er kann aber auch ohne Weiteres bei uns angepflanzt werden. Bienen und Schmetterlinge werden sich bei Ihnen wohlfühlen, wenn Sie Sonnenhut anpflanzen. Allerdings ist ein nahrhafter Boden Voraussetzung für das Wachstum. 

Kamille: Kamillentee gehört zu den beliebtesten Teesorten überhaupt. Er unterstützt die Verdauung und hilft bei Beschwerden im Magen- und Darmbereich. Aber Kamille wird oft auch im Mundraum zur Heilung eingesetzt. Bei einer Grippe hilft der Tee ebenso. Kamille hat viele Ähnlichkeiten mit Gänseblümchen und wächst auf wilden Wiesen. Ihre Blüten hat die Kamille vom Mai bis in den späten September hinein. Neben Tees gibt es auch Sitzbäder, Mundspülungen und Tropfen. Kamille ist einer der Heilpflanzen, die vielseitig eingesetzt werden können. 

Vielleicht entscheiden Sie sich nun dazu, die ein oder andere der aufgezählten Heilpflanzen anzubauen. Falls es mit dem Anbau nicht klappen sollte, können Sie die Pflanzen auch in einem esoterischen Laden oder Bio-Laden kaufen, um die einwandfreie Qualität sicherzustellen. Es ist nie zu spät, die Kraft der Natur für sich zu entdecken und zu nutzen!